Dienstag, 28. Juni 2011

Ist Spanien schon Pleite?

Rettung Griechenlands um jeden Preis. Das ist die Devise der Euro-Politiker und auch die Meinung Merkels und Sarkozys.

Selbst wenn die Griechen nicht gerettet werden wollten, es bleibt ihnen keine Wahl. Denn kommt die Auszahlung der Tranche von EU und IWF nicht zustande, weil das Parlament die Auflagen ablehnt, werden andere Milliardenkredite fließen, um die Pleite aufzuhalten, so die Meinung in Fachkreisen.

Somit ist es für Griechenland eigentlich nur von Vorteil, wenn sie die gestellten Auflagen ablehnen, denn sie bekommen auch so ihre benötigten Milliarden. Zur groß ist die Gefahr, dass Spanien unmittelbar nach der Griechenlandpleite in den Abgrund stürzt. Dass Spanien abstürzen wird, ist allen Verantwortlichen der Eurozone klar. Es geht hier nur, wie schon zuvor, um Zeitgewinn, um den Absturz so weit wie möglich zu kontrollieren. Bei Spanien liegt das Bankenrisiko vor allem in Deutschland und Frankreich mit 180 bzw 140 Milliarden Euro. Auch die EZB hält noch ein bedeutendes Paket spanischer Staatsschuld.

Liest man anlässlich der Ehec-Probleme und der Forderungen Spaniens nach Entschädigung von 220 Millionen Euro wöchentlich zwischen den Zeilen, stellt man fest: Die Wogen, die von Zapatero und den Exportfirmen gegen Deutschland in Wallung gebracht wurden, waren plötzlich verschwunden. Keine Klagen vor den Gerichtshöfen, sondern nur eine Entschädigung durch die EU in Höhe von 31 Millionen Euro.

Hat Merkel hier ein Machtwort gesprochen und Zapatero in seine Schranken verwiesen? Dieses ist nur verständlich, wenn man in Betracht zieht, dass Spanien eventuell schon am Tropf hängt.

Spanien zahlt schon jetzt Zinsen in der Höhe, die Portugal drei Wochen vor dem Hilferuf nach dem Rettungsschirm zahlte. In diesem Jahr muss Spanien noch ca. 97 Milliarden am Kapitalmarkt aufnehmen. Für das nächste Jahr steht eine vergleichbare Summe an. Wenn  die wackelnden spanischen Sparkassen vom Regierungsfond FROB (Fondo de Reestructuración Ordenada Bancaria) gerettet werden müssen, hat das Land einen zusätzlichen Finanzierungsbedarf, der nicht mehr zu decken sein wird.

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