Freitag, 17. Juni 2011

Merkel, Sarkoy und der Witz des Jahrhunderts

Deutschland und Frankreich wollen private Gläubiger auf freiwilliger Basis an der Griechenland-Rettung beteiligen. Wir kommen ins Geschäft, Frau Merkel. Deutsche Bürger zahlen demnächst ihre Steuern auf freiwilliger Basis. Ich rede mit meiner Hypothekenbank und zahle meine Schulden auf freiwilliger Basis. Wenn ich dann mal ein wenig klamm bin, zahle ich eben nicht, das ist auch freiwillig geschehen.

Was Sarkozy und Merkel mit "auf freiwillige Basis" beschreiben, hört sich aber mehr als eine Zwangsaktion nach dem Motto an: Wir haben euch gerettet, jetzt müsst ihr eine Gegenleistung erbringen. Von Freiwilligkeit keine Spur.

Und was ist mit den Milliarden Euro passiert, die inzwischen durch das lange zeitliche Strecken der Entscheidungsträger von französischen, deutschen Banken und der griechischen Notenbank verkauft wurden?
Die liegen sicher als Altpapier bei der Europäischen Zentralbank und warten auf den Haircut, damit die Verluste sozialisiert werden können.

Es ist ein finanztechnisches Schmierentheater, was den Bürgern zugemutet wird. Und wenn Schäuble mit seinem salbungsvollen Kommentar "wir kaufen Zeit", vor das Fernsehn tritt, erkennt man in der Art, wie er versucht, Selbstsicherheit in seine Argumente zu legen, dass er auf verlorenem Posten steht, sich jedoch an die Macht klammert und zusieht, wie ihm die Zügel entgleiten.

Man stelle sich vor, die Krise würde Spanien voll erwischen. Man stelle sich vor, die spanische Regierung und die Autonomen Regionen hätten genau so getrickst, wie Griechenland. Man stelle sich vor, ein Großteil der 980 Milliarden Verschuldung spanischer Privathaushalte könnte nicht mehr zurückgezahlt werden. Wir wären dann in Größenordungen von 1.000  Milliarden Euro.

Der Rettungsschirm würde davon geweht und wir säßen alle nackt darunter.

Den nächsten Witz erzählt nicht Frau Merkel sondern der Wähler. Gelacht wird dann über die Qualität unserer Krisenmanager.

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