Mittwoch, 18. September 2013

"Spanien ist in Bewegung und wird bald die Welt überraschen", sagt der spanische Finanzminister Montoro



Das ist ein Wort, mag man meinen. Aber hinter der Aussage, die Substanz verspricht, liegt absolute Leere.


Inmaculada Rodríguez-Piñero Fernández von den PSOE (Sozialisten) ist absolut anderer Meinung. Sie führt an, dass Spanien 5.830 Jahre benötigt, um auf das Beschäftigungsniveau vor der Krise zurück zu kehren.

650.000 Familien hätten Arbeit und Einkommen verloren, 2,5 Millionen Arbeitnehmer haben in den letzten 2 Jahren ihren Job verloren. Die jungen Bürger müssen auswandern, um überleben zu können und den 9 Millionen Rentner werden 33 Millionen Euro abgeknöpft. 

Es gebe aber auch Unternehmen, die Kapital aus der Krise gemacht haben. Es  sind die 29.000 Personen und Unternehmen, die sich an einer "beschämenden Steueramnestie" bereichert haben.

Wie soll man also die Aussage Montoros werten?

Es ist Zweckoptimismus, es ist eine Form der Autosuggestion, die so lange wirkt, wie man nicht ins Portemonnaie schaut. 

Das ist und bleibt leer.


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Und übrigens bin ich der Meinung, dass unfähige Politiker Krisen verursachen.

Montag, 9. September 2013

Merkel: "Deutschland war der kranke Mann Europas"

Und über die Agenda 2010, die sie freundlicherweise von Gerhard Schröder übernommen und weiter geführt hatte, ist dieser kranke Mann (Deutschland) gesundet.

Wie dankbar müssen die Bürger in Deutschland sein, die Arbeitnehmer, die Rentner, die sozial Bedürftigen, dass sie in einem gesunden Land leben, mit gesunder Wirtschaft.

Sie leben oder überleben mit geschmälten Einkommen, mit Nebenjobs, mit Zeitarbeitverträgen, mit Rentenreduzierungen mit einem Rentenniveau, dass alte Leute zwingt noch einen Job anzunehmen, um überleben zu können

Wir sind dankbar, erkennen aber auch, dass der "kranke Mann" (Deutschland) ein Jahrzehnt hindurch nicht nur seine Krankheiten auskurierte.

Wie es so bei Krankheiten ist, werden Erreger übertragen. Deutschland infizierte mit der Agenda 2010 alle übrigen Länder Europas, die noch im Überfluss schwelgten, als Deutschland auf dem Rücken seiner Arbeitnehmer und Rentner gesundete.

Die Agenda 2010 und alle Folgemaßnahmen waren falsch. Hätte sie nicht stattgefunden, wären die Einkommen und Renten im gleichen Mass gestiegen, die Profite der Unternehmen wären unwesentlich geschrumpft und die Euro-/Staatsschulden/Bankenkrise hätte nicht stattgefunden.

Stabilität des Geldes hätten wir nicht erreicht. Wir haben sie aber auch nicht mit der Agenda 2010 erreicht.

Die Unsummen, die in die heute maroden Staaten geflossen sind, wären a priori besser in die allgemeine Regenerierung und Korrektur der europäischen Wirtschaften geflossen.

Es ist doch absoluter Schwachsinn, wenn deutsche Politiker oder solche, die für Europa arbeiten, meinen, dass die extremen Summen der aufgelaufenen Staatsverschuldungen jemals zurück bezahlt werden können.

Was bringt ein ausgeglichener Staatshaushalt in Deutschland im Hinblick auf die vorhandenen Schulden?

Insofern kann man nur feststellen, dass die Agenda 2010 der Einstieg in die Katastrophe war und politische Gestaltungsräume der konventionellen Art reduzierte.

Was wir in der Politik brauchen, das sind Lösungsansätze auf der Grundlage der finanziellen Situationen der Staaten. Klare Aussagen und kein einseitiges Krankschrumpfen der Bürgerinnen und Bürger.

Man muss aufhören, das Bild zu beschwören, dass die Krisen beherrschbar seinen, und man muss neue Handlungskriterien finden.

Auf der derzeitigen Grundlage der Geldpolitik in der Welt, ist das Handeln der FED absolut richtig, weil sie konsequent mit der Geldvermehrung zum Ende der existierenden Geldwirtschaft beiträgt.

Und solange man den Crash nicht vor weg nimmt, ist dieses die einzige Methode weiter zu wurschteln.

Miguel de Unamuno sagte:

" Los autores que en una época y en un país son más leídos no son los mejores, ciertamente, pero tampoco los peores, son los de término medio."

Die Autoren die in einer Zeit und in einem Land am stärksten gelesen werden , sind nicht die besten, sicherlich, aber auch nicht die schlechtesten, es sind die mittelmäßigen.

Gleiches gilt für unsere Politiker weltweit. Sie sind nur mittelmaß, agieren aber so, als seinen sie die besten.

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Und übrigens bin ich der Meinung, dass unfähige Politiker Krisen verursachen.
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Mittwoch, 4. September 2013

Angela Merkel versus Peer Steinbrück, eine subjektive Analyse -Gott behüte uns vor diesen Typen, die geeignet sind, die Kavallerie in die Schweiz zu schicken.-



Angela Merkel erscheint, wie man in Westfalen sagt, dröge. In den ersten Minuten des „Duells“ mit dem SPD-Kanzlerkanidaten ist sie verhalten nervös. Das muss nicht negativ sein, denn sie kennt sich selbst und weiß um die mediale Wirkung Steinbrücks.

Die leichte Nervosität ist bedingt durch die Tatsache, dass sie nicht weiß, wie Steinbrück auftreten wird: aggressiv oder weichgespült. Als sie erkennt, dass es sich voraussichtlich um einen Mix handelt, gewinnt sie an Selbstsicherheit, sie blickt ihn bei seinen Beträgen mit Interesse, beinahe freundschaftlich an.

Merkel kann auf eine Kanzlerschaft von zwei Regierungsperioden zurückblicken. Ob sie Erfolge vorweisen kann, ist zweitrangig. Sie punktet mit Ergebnissen, die konkret sind. Ablesbar in der deutschen Gesellschaft.

Abzulesen sind die dem Volk in Deutschland auferlegten Sparmaßnamen der Schröderschen Agenda 2010, die die CDU unter Merkel dankbar aufgenommen hat und Deutschland durch eine jahrelange Durststrecke führen musste. In dieser Zeit boomte das restliche Europa mit enormen und realen Einkommenszuwächsen der Wirtschaft und bei Arbeitnehmer- und Renteneinkommen. In Deutschland wurden Einkommen, Renten und Pensionen gesenkt, die Energie verteuert, mehr Steuern eingenommen, die Guthabenzinsen gesenkt. 

Nicht dass  Deutschland heute aus sich heraus besser dastünde als die übrigen Euro-Gruppen-Staaten. Der deutsche Staat profitiert von der wirtschaftlichen Schwäche der maroden Staaten, ihrer Überschuldung, ihrer fehlenden Strukturierung, ihren Korruptionsproblemen, ihrer Unfähigkeit sich in der Vergangenheit organisiert zu haben, ihrem fehlenden Solidaritätsverhalten, was Reflexion und Durchführung einer gemeinsamen Staats- und Wirtschaftsentwicklung in gegenseitiger Verantwortung angeht.

Der deutsche Staat leidet unter der Masse der übernommenen Garantien der Rettungs-Fonds und dem 27%-Schuldenanteil über die EZB

Der deutsche Staat leidet unter einer Überschuldung, die nie abgebaut werden kann und unter der Tatsache, dass dort die Schulden der Schattenhaushalte nicht aufgeführt sind.

Die "Schuldenbremse" kann nicht wirken, sie ist längst ausgebremst und dient nur dazu, die Ansprüche der Bürger auf ein würdiges Leben im Rentenalter zu unterdrücken. 

Frau SPD-Kraft macht es vor. Sie erpresst ihre Ruhestandsbeamten mit dem Hinweis auf die Schuldenbremse.

Was Deutschland in die Schuldenfalle gebracht hat (das ist sehr einfach aus den Statistiken zu entnehmen) waren die unorganisierte, wenn nicht chaotisch verlaufende Wiedervereinigung, die zu einem überhöhten Preis erkauft wurde, der unkontrollierte Aufbau der Monster-Europa-Verwaltung in Brüssel mit all ihren Zweigstellen und letztendlich die politisch motivierte und wenig überdachte Einführung des Euro, ohne dass es dafür eine politisch-ideologisch-soziokulturelle Grundlage gegeben hatte.

Verbunden mit dem Prinzip des „Laissez-faire-Laissez-passer“ verloren Kohl, Schröder, Merkel jegliche Kontrolle. Das Chaos ist angerichtet.

Merkel geht in die Diskussion mit Steinbrück mit dem Persönlichkeitszug der Naturwissenschaftlerin, bei der alles kontrollierbar, alles empirisch nachweisbar ist. 

Newton sah den Apfel fallen und konnte davon ausgehen, dass beim 1001 Herunterfallen der Frucht die messbaren Ergebnisse gleich waren.

In der Politik ist diese Prinzip nicht anwendbar. Rette ich Griechenland 1000 mal ohne Erfolg, kann es doch beim 1001 mal passieren, dass die Maßnahmen, die gesetzt wurden, greifen. Das, was Politik ausmacht ist die Gestaltungsfähigkeit auf der Grundlage von politischen Visionen, die langfristig anzulegen sind. Nur müssen dazu, und das ist auch die Aufgabe der Politik, Zwischenböden eingezogen werden, die das Risiko für die Bürger, für die Menschen, gering halten.

Was nutzt die viel beschworene Troika, wenn sie Gefälligkeitsgutachten ausstellt. Der Verweis auf die drei Institutionen IWF, EZB und EU ist nichts als Opium fürs Volk.

Das Risiko gering halten, das kann Merkel nicht und ihre Minister, allen voran Schäuble, absolut nicht. Politik in Deutschland folgt immer noch dem Gießkannenprinzip und man erfindet Maßnahmen, um die Bürger bei Laune zu halten, letztendlich, weil man sie für dumm hält.


Peer Steinbrück wurde so gebrieft, dass er weichgespült in die Runde ging, wobei der Weichspüler ihm noch aus den Mundwinkeln tropfte.

Er kann nur mit dem Erfolg protzen, dass er die Pensionsbezieher des Landes Nord-Rhein-Westfalen zur Kasse gebeten hat. Natürlich ist er als Pensionsbezieher selbst betroffen, aber 71% eines Ministerpräsidentengehaltes von über 16.000 Euro monatlich, das sind 11.360 Euro brutto monatlich. Daneben stehen noch seine weiteren Einnahmen. Demgenüber beträgt das Ruhegehalt eines Inspektors im Landesdienst  brutto 1.973,55, das heißt vor Steuern.

Ebenso vergisst Steinbrück, der die Pensionen der Beamten noch stärker reduzieren will, dass er zu seiner Ministerpräsidentenzeit die Pensionsrücklagen seiner Beamtenschaft in marode griechische Staatsanleihen angelegt hat. Soviel zum Sachverstand des Peer Steinbrück.

Auch hier fehlen die Visionen, auch hier fehlen nachweisbar die Zwischenböden zur Minimierung der Risiken. Hier wird nur heiße Luft bewegt und das mit dem „Touch“ des Allwissenden.

Gott behüte uns vor diesen Typen, die geeignet sind, die Kavallerie in die Schweiz zu schicken.

Was die Politikhistorie angeht, unterscheiden sich beide Parteien kaum. Ich würde nicht einmal sagen, dass Steinbrück erkannt habe, dass mit der Agenda 2010 Fehler gemacht wurden, die zu korrigieren sind.

Nein, Steinbrück hat erkannt, dass er ohne das linke Lager seiner Partei genau so abserviert wird wie einst Helmut Schmidt. Er ist eben: weichgespült... bis er Kanzler ist.

Und selbst wenn er Änderungen vornehmen würde, so kämen die Finanzmittel aus einer Gegenfinanzierung, das heißt, es wird eine heiße Null-Nummer.

Steinbrück wirft Merkel zu Recht vor, sie würde mit der Aussage: „Ich werde ...“ operieren. Politik, das sollte Steinbrück langsam wissen, ist nun einmal zukunftsorientiert.


Es ist aber auch so, dass es in der Bundesrepublik Zeiten gab, in denen es sozial bergauf ging. Leider wissen das viele Generationen von Wählern nicht mehr.   

Dieser soziale Aufstieg ist nicht nur verbraucht, er wird nun unterhalb der Schmerzgrenze abgebaut, von der CDU/CSU, der SPD, den Grünen und der FDP und der Linken usw.. 


Politik in Deutschland vor den Wahlen operiert mit dem Vergessen, operiert mit den Ängsten und operiert mit Versprechen, die nicht einzuhalten sind.

Und die Operateure sind vielfach politische Versager oder solche, die das Versagertum ihrer Vorgänger weiterführen.

Die berühmten Ausnahmen bestätigen die Regel.

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Und übrigens bin ich der Meinung, dass unfähige Politiker Krisen verusachen.